Über Reaktion und Benetzungsfähigkeit der Desinfektionsmittel und ihren Einfluß auf Haut- und Stoffgewebe
ISSN: |
1432-1831
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Source: |
Springer Online Journal Archives 1860-2000
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Topics: |
Medicine
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Notes: |
Zusammenfassung 1. Säuregrad und Fettgrad, sowie normaler Quellungszustand der Haut können durch alkalische Desinfektionsmittel verändert werden. Diese Veränderungen der Hautoberfläche stehen im ursächlichen Zusammenhang mit dem pH-Wert der Lösung. Je stärker diese zur alkalischen Seite neigt, um so ungünstiger ist die Beeinträchtigung des natürlichen Hautzustandes. 2. Stoffgewebe, insbesondere Zellwolle-Mischgewebe können durch alkalische Desinfektionsmittel beschädigt werden. Der Alkalitätsgrad, die Einwirkungsdauer und Temperaturhöhe der Lösung sind ausschlaggebend. 3. Bei der Prüfung der Reaktion wurden bei den gleichen Präparaten mit den verschiedensten Meßmethoden unterschiedliche Werte gefunden. Bei Angabe von pH-Werten der Desinfektionsmittel muß stets die angewandte Prüfungsmethode angegeben sein, um einwandfreie Vergleiche ziehen zu können. 4. Saure Lösungen müssen, wenn sie ihren sauren Charakter während der Desinfektion und Waschung bewahren sollen, gepuffert sein. 5. Sowohl saure als auch alkalische Desinfektionsmittel verlangen eine saure Vorwäsche, da nur diese den sauren pH-Wert der normalen Haut erhalten kann. 6. Durch vergleichende Untersuchungen mittels Ausstanzmethode, Winkelmessung nachPeukert-Schneider, Stalagmometer und Schaumprüfungsmethode nachKraus wurde die Benetzungsfähigkeit der Desinfektionsmittel beurteilt. Die meisten Präparate zeigten eine gute bis sehr gute Benetzungsfähigkeit; recht ungünstige Ergebnisse wurden bei den Chlorpräparaten beobachtet. 7. Zwischen Schaumbildungsvermögen und keimtötender Kraft eines Desinfektionsmittels bestehen keine unmittelbaren Zusammenhänge. Stark schäumende Präparate haben jedoch immer ein gutes Waschvermögen und damit eine starke Reinigungskraft.
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