Wahrnehmungsstörung und Störungswahrenehmung bei Augenmuskellähmungen
ISSN: |
1435-702X
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Source: |
Springer Online Journal Archives 1860-2000
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Topics: |
Medicine
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Zusammenfassung Selbstbeobachtungen bei vollständiger Lähmung der äußeren Augenmuskeln durch Curare oder Dekamethonium ergaben, daß nur bei Kopfund Körperbewegungen Scheinbewegungen wahregenommen wurden, während beim Versuch willkürlicher Blickbewegungen die Unbeweglichkeit der Augen unmittelbar wahrgenommen wurde, die Umgebung dagegen keine Scheinbewegungen machte. Ähnliche Beobachtungen wurden bei Patienten mit vollständiger oder nahezu vollständiger Lähmung eines oder mehrerer Augenmuskeln gemacht: Sofern das nicht gelähmte Auge abgedeckt war, wurden Scheinbewegungen nur bei Kopfund Körperbewegungen, nicht aber beim Versuch willkürlicher Augenbewegungen wahrgenommen. Es zeigt sich, daß wir für das gelähmte Auge einen doppelten Stellungsfaktor annehmen müssen: Einmal den im Sinne von v.Helmholtz und v.Kries durch die Bewegungsintention bedingten, andererseits einen durch die tatsächlich vom Auge eingenommene Stellung bedingten. Die Bedingungen, unter denen der eine oder der andere Stellungsfaktor eintritt, werden näher untersucht. Dabei zeigt sich, daß der Unterschied zwischen willkürlicher und unwillkürlicher Bewegung von größerer Bedeutung ist als oft angenommen wird. Auf analoge Beobachtungen bei sensiblen Lähmungen der Extremitäten und bei Vestibularislähmung wird hingewiesen. Die Bedeutung der Muskelsensibilität der Augen wird erörtert.
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Electronic Resource
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