Untersuchung des Ventilations-Durchblutungs-Verhältnisses in der funktionell inhomogenen Lunge mittels des „inspiratorischen Sauerstoffsprunges“

Schmidt, K. ; Thews, G. ; Hertz, C. W.
Springer
Published 1964
ISSN:
1432-2013
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wird ein neues Verfahren zur Analyse der Verteilung des Ventilations-Durchblutungs-Verhältnisses in der funktionell inhomogenen Lunge beschrieben. Die hiermit an gesunden Versuchspersonen und Patienten mit ausgeprägtem obstruktiven Lungenemphysem durchgeführte Untersuchung führt zu folgenden Ergebnissen: 1. Das Ventilations-Durchblutungs-Verhältnis weist beim Gesunden eine charakteristische Verteilung im Bereich von etwa 0,5–2,0 auf. Dadurch entsteht eine verteilungsbedingte alveolär-arterielle Druckdifferenz, die für Sauerstoff 1–8 Torr, für Kohlendioxyd 0,5–3 Torr beträgt. Die Inhomogenität der Durchblutungsgröße ist in diesem Fall von untergeordneter Bedeutung. 2. Bei Emphysematikern verteilt sich das Ventilations-Durchblutungs-Verhältnis über den bedeutend größeren Bereich von 0,2 bis ∞. Die verteilungsbedingte alveolär-arterielle Druckdifferenz, bezogen auf die durchbluteten Alveolen, variiert in den meisten untersuchten Fällen für Sauerstoff zwischen 15 und 30 Torr, für Kohlendioxyd zwischen 2 und 5 Torr. Unter Berücksichtigung der erheblichen Totraumventilation ergeben sich jedoch für die gesamte Lunge noch bedeutend grösßere endexspiratorisch-arterielle Druckdifferenzen. Die Durchblutungsverteilung zeigt eine der Ventilationsverteilung angepaßte Tendenz, so daß bei Vernachlässigung der Inhomogenität der Durchblutung zu große verteilungsbedingte Druckdifferenzen zwischen Gasphase und arteriellem Blut berechnet werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
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