Lymphoidzellige Angina (Infektiöse Mononucleose) im Kindesalter

Tornack, J. H.
Springer
Published 1943
ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es werden bei Kindern im Alter von 3–12 Jahren 7 sporadische Fälle von Angina beschrieben, die sich bei mäßig erhöhten Leukocytenzahlen durch eine Lymphomonocytose (50–85%) des Blutbikles und die positive Paul- und Bunnellsche Reaktion auszeichnen. Neben der im Mittelpunkt des Krankheitsgeschehens stehenden Angina findet sich als klinisch mehr oder minder ins Auge springender Befund eine Beteiligung der lymphatischen Organe mit regionärer oder generalisierter Lymphknotenschwellung sowie entsprechend vergrößerter Milz. Die Fälle gehören dem von W.Schultz als lymphoidzellige Angina bezeichneten Krankheitsbild innerhalb der infektiösen Mononucleose an. Heterogenetische Hammelblutagglutinine, die eine als positiv zu bezeichnende Paul- und Bunnellsche Reaktion ergeben, können außer nach Pferdeserumgaben auch noch bei verschiedenen Infektionskrankheiten (Röteln, Mumps, Varicellen, Hepatitis epidemica, bei Diphtherieschutzgeimpften u. a.) vorkommen. Für eine positive Paul- und Bunnellsche Reaktion ist daher meist eine Hammelblutkörperchenagglutination mindestens in der Verdünnung $${\raise0.5ex\hbox{$\scriptstyle 1$}\kern-0.1em/\kern-0.15em\lower0.25ex\hbox{$\scriptstyle {64}$}}$$ und in Zweifelsfällen die Anwendung des Absorptionsverfahrens zu fordern. Die Differentialdiagnose der Lymphoidzellen-Angina im kindlichen Alter ist insbesondere gegenüber Diphtherie praktisch wichtig.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL: