Reflektorische Beeinflussung der Atmung durch Änderung der CO2-Konzentration in den Lungenalveolen bzw. Lungencapillaren: Ein bisher unbekannter Atemreflex?
ISSN: |
1432-1440
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Source: |
Springer Online Journal Archives 1860-2000
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Topics: |
Medicine
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Notes: |
Zusammenfassung Untersuchungen an acht Hunden mit Bronchospirometrie und einseitiger Pulmonalisblockade ergaben außer einer Verkleinerung des Atemvolumens auf der nichtdurchbluteten Lungenseite eine Verminderung der Atemfrequenz. CO2-Zugabe auf der nichtdurchbluteten Seite führte zur Aufhebung der Volumenverkleinerung und zur Erhöhung der Atemfrequenz. Nach Vagotomie blieb die Atemvolumenverminderung, die auf lokale Bronchiolenconstriction durch CO2-Mangel zurückzuführen ist, erhalten, während die Atemfrequenz keine Änderungen mehr zeigte. Wir glauben daraus schließen zu können, daß es sich um einen bisher unbekannten Atemreflex handelt, der von der CO2-Konzentration in den Alveolen bzw. Lungencapillaren abhängig ist und über den afferenten Vagus vermittelt wird: Stärkere CO2-Verminderung in der Lunge führt zur Verlangsamung der Atmung, CO2-Erhöhung zur Beschleunigung. Eine Vermittlung der CO2-Änderungen an das Atemzentrum auf dem Blutwege ist bei der Versuchsanordnung nicht möglich und wurde auch blutgasanalytisch ausgeschlossen. Einseitige Stenosen ohne Aufhebung des Blutdurchflusses auf derselben Seite führen zu keiner Änderung der Atemfrequenz.
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Electronic Resource
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